Dokumenta X

Hybrid Work Space auf der dokumenta X

Ein temporäres Labor in der Orangerie Kassel. Produziert von documenta X und Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst.

Von Eike Becker und Geert Lovink/Pit Schultz, Alexander Branczyk, Susanne Dietze, Micz Flor, Heike Foell, Thomax Kaulmann und Thorsten Schilling, initiiert von Catherine David (documenta X), Klaus Biesenbach, Hans Ulrich Obrist, Nancy Spector (Berlin Biennale)

Die Architektur des Hybrid WorkSpace (Architektur: Eike Becker, Oberflächen: Alexander Branczyk) ist Spiegel einer nicht hierarchischen Raumauffassung und versucht, die verschiedenen Funktionen, Bildwelten und Situationen gleichwertig nebeneinander bestehen zu lassen. Ähnlich den Symbolen und Zeichen der Bildschirmoberfläche können die unterschiedlichen Raumelemente dekonstruiert und neu arrangiert werden. Projektionssäulen, Podeste, Flächen und Tische erzeugen Schnittstellen zwischen dem Realen und dem Virtuellen. In die verschiebbaren Projektionssäulen ist multifunktionales Audio- und Videoequipment integriert. Den Besucher erwartet der Hybrid WorkSpace je nach Nutzung verdunkelt oder beleuchtet, belebt oder leer, voller Bilder oder Klänge, laut oder still.

Die Orangerie Kassel wird während der 100 Tage documenta X umgestaltet zu einem Raum, der als offenes Medienstudio das Erstellen, Sammeln, Auswählen, Verknüpfen, Wiederaufnehmen und Verteilen von Informationen und Inhalten zum Ziel hat. Gegenstand sind vorwiegend soziale, politische und kulturelle Fragestellungen. Im Hybrid WorkSpace gibt es Möglichkeiten für Kommentar, Interview, Diskussion und zur Präsentation der entstehenden Datenobjekte. Sie werden mit von außen eingebrachtem Material verknüpft.

Die Distribution außerhalb der Orangerie wird über Internet, Druckmedien und Radiosendungen erreicht. So ist es möglich, daß geographisch entfernte Teilnehmer direkt auf die Entwicklungen und Auseinandersetzungen in der Orangerie Einfluß nehmen. Hybrid WorkSpace ist Archiv, Pinnwand und globale Zeitung, sowohl lokaler als auch weltweiter Rundfunkkanal.

Zusätzlich zu den Koordinatoren des Hybrid WorkSpace werden in der Orangerie elf Teams von Redakteur/innen arbeiten.

Nach der Realisierung in Kassel wird der Hybrid WorkSpace im Herbst 1998 auf der 1. Berlin Biennale fortgesetzt.

(aus: documenta X Kurzführer)